Schreibtagebuch: Es nähert sich doch glatt dem Ende

Mist, schon wieder ein Buch fast durch. Immer, wenn’s am Schönsten ist. Schätze mal, Freitag bin ich fertig mit der Rohfassung, genau an dem Tag, den ich geplant hatte. Lustig, wie oft das so läuft. Als würde das Unterbewusstsein mitarbeiten … tut’s wahrscheinlich auch.
Gestern Abend wollte ich eigentlich etwas Vernünftiges machen, bin aber an einer Seite hängengeblieben, die alte Bravo-Fotoromane analysiert. Wunderschön war’s.

Heutiger Wordcount: 3.272 Wörter in 4 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 43.712 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Das ganze Frühstück über wurden sie nicht verhaftet.

Schreibtagebuch: Power-Montag!

Das Wochenende war erholsam. Ich habe »Geisterküsse« zu Ende gelesen (wunderschön!) und ein Weinfest besucht. Soweit alles super.
Das Schreiben ging leichter als am Freitag. Vielleicht, weil mir wieder eingefallen ist, dass ich das alles aus Spaß mache und nicht, weil mich böse Mächte dazu zwingen. Schreiben ist doch schön, zur Hölle! Das Lustigste überhaupt. Klar, ich muss damit Geld verdienen, aber bisher tu ich das ja auch. Und was in einem Jahr ist, weiß eh keiner.
Ich habe mich heute richtig dankbar gefühlt. Es kam nämlich der letzte Teil der großen Selfpublishing-Studie heraus. Und anscheinend ist das größte Problem der meisten Selfpublisher, dass sie wahnsinnig viel Marketing betreiben müssen, um gesehen zu werden. Das Problem habe ich nicht. Ich werde zwar nicht reich, aber in meiner kleinen Gay Romance-Nische sind meine Bücher äußerst sichtbar.
Früher dachte ich noch, das wäre einfach so, wenn man »Gay Romance« auf ein Buch schreibt. Dass es in der Sparte zu wenig Bücher gibt und Leute selbst Bücher von (oh Graus!) mir  kaufen müssen, wenn sie Lesefutter wollen. Als Anfängerin konnte ich es mir anders nicht erklären. Aber inzwischen weiß ich, dass ich eine Menge Glück gehabt habe. Eine Riesenmenge.
Irgendwie habe ich Leser gefunden, die meine Bücher lieben. Selbst meine kruden Frühwerke und selbst meine fragwürdigsten Ideen. Gut, nicht alle mögen alles von mir (manchmal sogar gar nichts), aber das ist in Ordnung. Meine eigenen Lieblingsautoren haben auch Aussetzer. Oder das, was ich dafür halte, und was vermutlich wichtige Schritte in ihrer Entwicklung waren. Passt doch alles.
Und auch wenn es mir wehtut, Ben zu schreiben, weil der zu sehr wie ich ist: Ich werde ihn vermissen, sobald ich das neue Buch beende. Und ich fürchte, diese Woche ist es so weit.

Heutiger Wordcount: 3.504 Wörter in 4 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 40.440 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Er wartete, bis sie tief im Wald verschwunden waren. Bis die Fichten so viel Licht schluckten, dass sie durch ein stetiges Wechselspiel aus Hell und Dunkel liefen und ihre Schritte von einem Bett aus alten Nadeln gedämpft wurden.
»Ben?«, fragte Marek. Sein Herz klopfte in seiner Kehle.
»Hm?«, brummte Ben unwillig.
»Ist dir kalt?«
»Scheißkalt.«

Schreibtagebuch: Durchgebissen

Heute war das Schreiben wie Zähne ziehen … nur langsamer. Aber ich hab’s  geschafft, meine Mut- und Lustlosigkeit zu überwinden und meine 3000 Wörter geschrieben. Gegen Ende ging es dann, wie immer.
Dass mir die neuen Szenen so schwerfallen, liegt wohl daran, dass mein Protagonist, der sonst in der Stadt lebt, einen Besuch zu Hause auf dem Dorf macht. Und zum Landleben habe ich eine, gelinde gesagt, schwierige Beziehung. Natur ist grundsätzlich super, viele Dorfbewohner auch, andere hingegen … Na ja, dass ich nach dem Abi geflüchtet bin, soweit ich konnte, war kein Zufall. Ich hab da einfach nicht hingehört. Andererseits will ich auch keinem Unrecht tun, nur, weil ich Vorurteile habe … Äh. Egal, der wird ja nicht ewig da rumhängen wollen. Oder, Ben?
Ben: „Ich wollte nicht mal zu Besuch kommen. Meine Mutti hat mich erpresst!“

So, jetzt muss ich mich um einen Illu-Job kümmern, bei dem ich total süßes Zeug zeichnen darf. Beweisstück A:Hintergrund_regina_01_sw2Eichhörnchen!!!

Heutiger Wordcount: 3114 Wörter in 4 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 36.935 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Wat?« Sein Finger zeigte auf Ben wie ein wurstförmiger Pfeil. »Als ob das ginge. Der hat doch ausjesehen wie ein Streuselkuchen!«
Beide brachen in Gelächter aus. Ben säbelte missmutig an seinem Braten herum.
»Mensch, ist das schön, wenn alle fröhlich sind«, sagte seine Mutter und faltete die Hände über dem Bauch.

Schreibtagebuch: Erfolgreiche Heimarbeit

Home Office hat heute mal gut funktioniert, zumindest besser als sonst. 🙂 Die „Sonnenschatten“-Überarbeitung ist so gut wie fertig. Bald geht sie an die Testleser und Korrektoren. Und dann … kommt das Buch raus, pünktlich zum 1. 🙂 Bisher bin ich eine vorbildliche Autorin, zumindest, was Deadlines betrifft.

Heutiger Wordcount: 0 Wörter in 0 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 33.813 Wörter

Lieblingsstelle heute (aus den neu geschriebenen „Sonnenschatten“-Szenen):
Jedes Mal, wenn Sunny müde hereinschlurfte, lieferten Herr Wolf und Marianne sich ein romantisches Blickduell, wobei Aaron eher aussah, als wollte er einen Messerkampf anfangen. Er hatte einfach so ein Gesicht.

Schreibtagebuch: Passt schon

Heute klappt’s wieder mit dem Schreiben. 🙂 Wortziel erreicht, trotz Muskelkater (in den Fingern! Bouldern ist seltsam, aber lustig. Glaub, das mach ich nochmal). Sonst gibt es nicht viel zu berichten. Der Roman plätschert so vor sich hin, das Finale ist eingeleitet und die Jungs kommen sich näher. Es passiert das, was ich mir immer (und immer und immer und immer …) wieder neu merken muss: Es funktioniert, wenn ich mich nur dransetze und drauflos schreibe.
Morgen schreibe ich nichts, sondern überarbeite. „Sonnenschatten“ (das anders heißen wird) soll schließlich am 1. September erscheinen.

Heutiger Wordcount: 3159 Wörter in ca. 3 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 33.813 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Die Worte drangen weiter aus seinem Mund.
»Ich glaub, die haben nur auf einen wie mich gewartet. Ein Opfer. Einen, den sie quälen können.«
»Wer sind die?«, fragte Ben leise.
»Arthur, Heinrich, Konstantine, Wilhelmina und Olivar.«
Ben prustete los.
»Was sind denn das für Namen? Bist du im 19. Jahrhundert zur Schule gegangen?«

Schreibtagebuch: Überkreativ, aber schreibfaul

Jupp, ich hatte noch eine Buchidee. Die zweite in zwei Tagen. Und diesmal ist es eine superdramatische, mit Herzschmerz und Leid im Internat und … hach. 🙂 Mal schauen, was ich zuerst schreibe. Erstmal »Schlecht im Bett« beenden, dann die Fantasy-Story und dann bin ich wieder offen für alles.
Mein Tagesrhythmus ist heute leider arg durcheinander gekommen. Morgens Home Office, um mit der »Sonnenschatten«-Überarbeitung voranzukommen, dann viel zu spät ins Büro, wo es eine Geburtstagsfeier gab. Ja, ich habe heute mein Tagesziel nicht erreicht. Nicht mal annähernd. Hoffe, morgen wird das besser. »Sonnenschatten« braucht außergewöhnlich viele Extra-Szenen. Also Szenen, die ich neu schreiben und einfügen muss. Gar nicht so leicht. Ich schreibe recht »verzahnt«, da kann man nicht an jeder beliebigen Stelle »Oh, übrigens, habe ich dir von meiner toten Mutter erzählt?« einfügen. Meist bereitet ein Satz schon den nächsten vor, der dann keinen Sinn macht, wenn man etwas dazwischenschiebt. Hat aber geklappt. Und das Buch macht SO einen Spaß. Sunny und Luca sind einfach ein goldiges Pärchen. 🙂

Heutiger Wordcount: 1675 Wörter in ca. 2 Stunden (und 721 davon sind Notizen zur neuen Buchidee)
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 30.655 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Sei froh, dass wir dich zurücknehmen«, sagte seine Mutter, als wäre Marek ein getragener Pullover. Alle Strahlkraft, die er noch übrig gehabt hatte, verschwand in diesem Moment. Er nickte schwach.

Schreibtagebuch: Weihnachtspläne im Sommer

Das Schreiben funktioniert, jetzt, wo ich weiß, wo’s langgeht. Und, nachdem ich ungefähr auf der Hälfte des Buchs bin, kenne ich die Charaktere auch gut genug, dass ich sie einfach frei laufen lassen kann. Die machen dann schon das Richtige. Das ist überhaupt eine Erkenntnis, die ich alle paar Wochen habe: Einfach an den Computer setzen und schreiben. Das haut schon hin. Die Story schreibt sich irgendwann fast von selbst.
Am Samstag habe ich mich wieder meinem alten Feind, dem Home Office, gestellt. »Sonnenschatten« muss überarbeitet werden und das ist die einzige Sache, die ich im Büro nicht so gut kann. Nicht, wenn jederzeit jemand hinter mir auftauchen und mir auf den Bildschirm schauen könnte.
Dafür habe ich Sonntag faul im Garten gelegen und gelesen. »Geisterküsse« von Diana Wintermeer. Wunderschön bisher. 🙂
UND, wie immer, wenn ich mich ausnahmsweise ausruhe, hatte ich eine Idee für ein neues Buch. Das könnte ich eigentlich im Oktober schreiben. Was Leichtes, Fluffiges. Zwei Männer, die sich voll nicht leiden können, einer arm, einer reich (Klischeecount 2/4, mindestens) … im Schnee! Ein geniales Konzept. 😀
Na ja, bisher ist leider auch der ganze Rest der Geschichte eine Aneinanderreihung von Klischees. Entweder mit fällt da noch ein Twist ein, oder … ich schreib halt mal so eine richtig klassische, kitschige Lovestory. Als Weihnachtsgeschenk an mich selbst, dann käme das nämlich raus.

Heutiger Wordcount: 3164 Wörter in ca. 3 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 29.478 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Fresse …«, knurrte Marek. »Warte, war das ernst gemeint?«
»Hä? Ja.« Ben schien verwundert. »Du machst Fortschritte.«

Schreibtagebuch: Nummer Eins!

Hehe, heute morgen war Ehebrecher die Nummer Eins auf der Gay Romance-Bestsellerliste! Okay, auf deutsch heißt das „Romantische Literatur für Homosexuelle“, aber … Gay Romance klingt  besser. Und kürzer.
Freu mich richtig. 🙂 So eine schöne Belohnung, nach all der harten Arbeit. Und natürlich hab ich einen Screenshot zum Angeben gemacht:

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Heute musste ich eine Szene umschreiben, weil die S-Bahn-Station Hammerbrook falsch gebaut wurde … oder ich mich falsch erinnert habe. Auslegungssache, würde ich sagen. Außerdem habe ich mich mit (grusel) Kommasetzung beschäftigt.
UND einer meiner Lieblingscomics hat endlich neue Seiten bekommen: Band vs. Band (von Kathleen Jacques), der absolut lustigste und niedlichste (aber nie kitschigste) Comic der Welt! Es geht um zwei rivalisierende Bands, deren Frontfrauen sich voll nicht ausstehen können, aber sich irgendwie doch verlieben, aber sich das nicht eingestehen können und … Wenn ich über Sachen schreibe, die ich wirklich, wirklich liebe, verliere ich leider die Fähigkeit, mich vernünftig auszudrücken. *hüstel*

Heutiger Wordcount: 3084 Wörter in ca. 3 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 26.332 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Ein … Gefühl ploppte in Bens Bauch auf. Seine Lippen kribbelten, als würde sein Körper versuchen, sich an etwas zu erinnern. Aber der Kuss war viel zu schnell vorbei.

Schreibtagebuch: Unernst

Heute habe ich eine hochdramatische Szene mit einem knapp verhindertem Selbstmordversuch geschrieben, was erwartungsgemäß unlustig war. Und danach … wieder Blödsinn.

Heutiger Wordcount: 3170 Wörter in ca. 3,5 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 23.248 Wörter

Lieblingsstelle heute:
»Ich hasse dich, Jack Warner-Malfoy!«, rief die Schauspielerin mit den unnatürlich glatten braunen Haaren. »Du hast nur mit meinen Gefühlen gespielt! Was war das für eine abscheuliche Wette? Und warum hast du dich als Rodeoclown ausgegeben, wenn du in Wahrheit der Großgrundbesitzer bist, der den Kuhstall meiner Familie pfänden lassen will?«

Schreibtagebuch: Kein Problem

Es ist erstaunlich, wie weit ich gekommen bin. Heute hatte ich keine Ahnung, wie es im Roman weitergehen soll. Gar keine. Ein paar Ideen für spätere Szenen waren alles. Das hätte mich früher an den Rand der Verzweiflung gebracht, und da war Schreiben noch ein Hobby und keine Einnahmequelle. Aber ich habe einfach ruhig überlegt, Artikel zu den Problemen meiner Hauptcharas gelesen und aufgeschrieben, was alles möglich wäre. Und nach einer Weile hatte ich die Lösung. Für das ganze Buch. Der Wordcount ist heute ziemlich niedrig, weil das doch eine Menge Zeit gekostet hat. Aber dafür habe ich jetzt einen Schlachtplan. Bis zum Ende. Nicht schlecht. Gar nicht schlecht.
Ehebrecher hat die ersten Rezensionen und die sind größtenteils gut. Es ist immer spannend, Feedback zu bekommen. Gerade am Anfang, wenn man noch gar nicht einschätzen kann, wie das Buch ankommt. 🙂

Heutiger Wordcount: 2025 Wörter in ca. 4 Stunden
Wordcount »Schlecht im Bett« (Arbeitstitel) insgesamt: 19.936 Wörter

Lieblingsstelle heute:
Ben wusste einfach, dass er tomatenrot wurde. Bis in die Haarspitzen. Bis zu den Fußsohlen. Seine Wangen fühlten sich an, als würden sie von einer Heizsonne bestrahlt.
»Ku-kuscheln?«, krächzte er.