Bin zurück! Ein bisschen!

Hallo, ich lebe noch!

Na, wie ist es dir in den letzten Monaten ergangen? Hoffentlich ausgezeichnet, mit Sonnenschein und Leckereien obendrauf.

Ich selbst habe wenig geschlafen aber dafür sehr viele Windeln gewechselt und zwischendurch ab und zu mal geschrieben. War schön. ABER! So ganz, ganz langsam geht die Elternzeit zu Ende. Und ich mache mich wieder ans Veröffentlichen.

Tatsächlich habe ich eine ellenlange Liste an E-Books, die zu veröffentlichen sind. Nicht alles neue Romane (sorry!), sondern auch Altlasten, sozusagen. Ein paar Kurzgeschichten, die mal gratis waren zum Beispiel. Leider ist Amazon letztes Jahr die meisten Gratis-EBooks losgeworden, deshalb lade ich meine jetzt für unglaubliche 99 Cent hoch. Dann habe ich die E-Book- und Printrechte für die Wächter von Magow zurückbekommen und veröffentliche die nun selbst. Zwei, drei neue Gay Romances warten auch schon auf ihren großen Auftritt …

Und dann ist da noch der grummelige, aber gutherzige Feuerwehrmann Djako. Den gibt es die nächsten fünf Tage über gratis. Hier!


Falls das Wort »gratis« dich noch nicht überzeugt hat, ist hier der Klappentext:

Katzen in Bäumen, dreckige Drehleiterwägen, übergelaufene Klos … Seine Ausbildung zum Feuerwehrmann hat Björn sich anders vorgestellt. Und schuld daran ist nur Djako! Sein unnachgiebiger Ausbilder gibt ihm stets die miesesten Jobs und weigert sich, ihn zu einem richtigen Einsatz mitzunehmen.

Björn wird Djako zeigen, was er drauf hat! Der chaotische Draufgänger wird diesem Regelfetischisten beweisen, dass er der beste Feuerwehrmann ist, den er je getroffen hat! Ständig prallen sie aufeinander, bei jedem Streit eskaliert die Situation mehr … und die Luft zwischen ihnen brennt heißer. Denn Djako ist vielleicht ein sturer Betonklotz, aber nicht vollkommen unattraktiv … also, so gar nicht.

Bevor Björn sich darüber klarwerden kann, was er wirklich für Djako empfindet, schrillt der Alarm. Und Björns großer Traum wird zum Albtraum.

Nicht schlecht, was?

Außerdem sind die Wächter von Magow nun auch als Hörbuch beendet (schnüff). Folge 12 ist frisch erschienen, auf Audible, Spotify und überall sonst.

Macht’s gut, ihr Lieben!

Hier ist noch eine fancy Übersicht der Veröffentlichungen bis September:

(Muss das hier jetzt ernsthaft als Bild einfügen, weil WordPress mir eine Liste mit falschen Zahlen daraus macht und jetzt sind die Kinder zurück und ich gebe auf)

Natürlich hört es im September nicht auf. Für die beiden neuen Romane plane ich etwas Besonderes … und verrate es natürlich noch nicht. Bis zum Herbst haben das eh alle vergessen.

Habe ich noch was zu erzählen oder sollte ich langsam zum Schluss kommen? Oh, Moment: Happy Pride Month! Falls du weitere queere Bücher suchst, habe ich hier zwei Empfehlungen für dich. Ich fand die beide super:

In Deeper Waters
F. T. Lukens

Prinz Tal ist hinter den verschlossenen Palastmauern seines Königreichs aufgewachsen. Er hat gelernt, seine verbotene Magie vor dem Volk zu verbergen. Nun ist er bereit, endlich die Welt zu bereisen. Doch schon kurz nach Aufbruch entdeckt seine Crew ein Schiffswrack, aus dem sie einen mysteriösen Fremden bergen. Tal, der ihn im Auge behalten soll, fühlt sofort eine intensive Verbindung zu dem schurkenhaften, charmanten Athlen. Bevor sich zwischen den beiden tiefere Gefühle entwickeln können, verschwindet Athlen jedoch spurlos, und Tal wird von Piraten verschleppt, die damit drohen, seine magischen Kräfte zu enthüllen. Wird es ihm gelingen zu fliehen? Und wird er Athlen jemals wiedersehen?

Ich fand es SO SCHNUCKELIG! Es gibt auch etwas ernstere Szenen, aber es ist vor allem extrem sweet und niedlich. Und macht Spaß, was mir eh das Wichtigste ist. Ich habe die englische Ausgabe gelesen, aber die deutsche ist frisch erschienen und hat ein genau so schönes Cover. Na ja, fast genau so schön. Auf dem englischen sieht man sie halt beide.

Das zweite ist ein Sachbuch, leider nur auf englisch:

Hi Honey, I’m Homo!: Sitcoms, Specials, and the Queering of American Culture
Matt Baume

Behind the scenes of the most popular sitcoms of the 20th century, a revolution was brewing.

For decades, amidst the bright lights, studio-audience laughs, and absurdly large apartment sets, the real-life story of American LGBTQ+ liberation unfolded in plain sight in front of millions of viewers, most of whom were laughing too hard to mind.

From flamboyant relatives on Bewitched to closely-guarded secrets on All in the Family, from network-censor fights over Soap to behind-the-scenes activism on the set of The Golden Girls, from Ellen’s culture clash and Will & Grace’s mixed reception to Modern Family’s primetime power-couple, Hi Honey, I’m Homo! is the story not only of how subversive queer comedy transformed the American sitcom, from its inception through today, but how our favorite sitcoms transformed, and continue to transform, America.

Ich schaue mir total gerne Matt Baumes YouTube-Videos an und unterstütze ihn auf Patreon. Bin ein großer Fan! Im Buch macht er genau das, was er in seinen Videos auch tut: Meilensteine in amerikanischen Sitcoms zu beleuchten und in den historischen Kontext zu setzen. Ich liebe es. Bei allem, was wir noch vor uns haben, ist es doch schön, all das zu feiern, was wir schon geschafft haben, nech?

Du siehst schon, dieses Jahr kommt noch einiges … und hoffentlich bist du dabei. Ich würde mich darüber freuen. Hab ein fantastisches Wochenende!

Liebe Grüße,
Regina

Grüße aus der Elternzeit!

*gäähn* Tach, ich lebe noch. Und bin überhaupt nicht müde. Wollte mich nur mal für den Rest des Jahres abmelden, so ungefähr bis … Sommer 2023. Aber dann geht’s wieder los, versprochen.

Außerdem schulde ich euch noch ein Magow-Update:

Folge 12 ist natürlich längst erschienen und hier könnt ihr sie kaufen.

Tatsächlich habe ich so lange mit dieser Nachricht gewartet, dass die Hörbücher auch schon bei Folge 11 angekommen sind. Folge 11! Halbfinale!

Und das war’s größtenteils. Natürlich schreibe ich immer noch, aber es dauert eine Weile, bis ich es veröffentlichen kann. Nächstes Jahr. Hoffentlich erinnert sich dann noch jemand an mich …

Dreifach hält besser … oder so.

Im Januar habe ich gleich drei Veröffentlichungen. Ich weiß auch nicht, wie mir das passieren konnte … aber ich schätze, da müssen wir jetzt alle gemeinsam durch. Immerhin ist die letzte Geschichte gratis UND aus Ebernau! Ich weiß, dass einige Leser und Leserinnen die Winter-Geschwister vermisst haben. Hier bekommt ihr noch einmal die geballte Ladung Chaos.

Aber beginnen wir mit dem Anfang:

DREI DATES MIT DEM PRINZEN

Schon 2020 habe ich meinen ersten Heftroman für den CORA Verlag verfasst. Die Geschichte von Lucy und Prinz Renaud spielt in Cannes, unter anderem in der wunderschönen Altstadt. Da man 2020 leider nicht so gut reisen konnte, habe ich mir dafür tonnenweise YouTube-Videos angeschaut und von der Ferne geträumt. Hach ja … Die Liebesgeschichte ist aber mindestens so traumhaft wie die bunten Häuser, das glitzernde Meer und die fancy Jachten von Renauds Freunden. Hier ist der Klappentext:

Nie wieder wird Lucy auf den charmanten und gut aussehenden Renaud hereinfallen! Den drei Dates mit dem Prinzen in der bezaubernden Altstadt von Cannes stimmt sie nur zu, um ihre Firma zu retten. Denn sie hat nicht vergessen, wie Renaud ihr einst das Herz gebrochen hat!

Okay, und das Beste: Es ist halt ein richtiger Heftroman. Das heißt, etwas von mir Geschriebenes liegt gerade in Bahnhofsbuchhandlungen, Kiosken und Supermärkten in ganz Deutschland! Gedruckt! Ja, ich weiß: Andere Autorinnen träumen vom Büchertisch bei Thalia. Ich finde das hier mindestens genau so schön.

Online kann man die Story auch lesen, unter anderem hier:
Amazon

DIE WÄCHTER VON MAGOW 11
INCUBUS-INTRIGEN

Es ist so weit! Nein, nicht das große Finale. Das kommt erst in der nächsten Folge (wäääh!). In Folge 11 findet der lang ersehnte Kampf von Jean und Aeron von Thrane statt! Kann Jean sich gegen seinen übermächtigen Erzeuger behaupten? Welche Rolle spielt seine Mutter in Aerons Plan? Und wird die Putztruppe ihm zur Seite stehen … oder wird Aeron sie gegen Jean verwenden?
(Okay, Spoiler: Die Antwort auf die letzte Frage lautet natürlich: Beides. Wäre ja sonst langweilig.)

Klappentext gibt’s auch:

Seit seiner Kindheit will Jean sich an seinem Vater rächen. Seit zwei Jahrzehnten ignoriert dieser seine Existenz. Doch das hat nun ein Ende.
Aeron von Thrane, der mächtigste Incubus der Welt hält Jeans Mutter gefangen und verlangt einen Kampf auf Leben und Tod. Leider nicht mit dem Schwert. Kann Jean seinen Vater mit seinen eigenen Waffen schlagen oder sind er und seine Freunde dem Untergang geweiht?

Die Konfrontation, auf die wir elf Folgen lang gewartet haben!
Enthält: Fanartikel, Fußballstadien und einen furchtbaren Verlust!

Erhältlich wie immer allüberall als E-Book: Magow 11

WEIHNACHTEN IN EBERNAU
Weihnachten war ja gerade erst, oder? (hüstel) Heute um Mitternacht erscheint eine kleine Bonusgeschichte zu meiner Ebernau-Reihe (Aufgetaut, Horrorhamster, List und Liebe und Winterchaot) und es wird chaotisch. Alle vier Winter-Geschwister samt Partnern und Mutter an einem Tisch … äh, ja. Ich hoffe, ihr kommt alle noch mit, wenn die Frotzeleien losgehen. Und das Beste: »Weihnachten in Ebernau« ist gratis UND umsonst!

Und außerdem fast überall erhältlich. Sucht euch einfach euren liebsten Online-Buchhandel raus:

Thalia

Weltbild

Google Books

EDIT 04.02.22: LEIDER hat der Anbieter, über den ich das Gratis-E-Book veröffentliche, beschlossen, dass er keine Gratis-E-Books mehr mag. Amazon leider auch. Bei den oben genannten ist Weihnachten in Ebernau (und all meine anderen Gratis-E-Books) aber noch verfügbar.

Puh. War das schon alles? Ich meine, ich KÖNNTE jetzt noch ausführlich von der Taschenbuchausgabe der Wächter von Magow erzählen … aber ich glaube, das spare ich mir auf. Falls ihr einen Blick darauf werfen wollt, SO sieht sie aus.

Habt noch einen schönen Tag und eine gute Woche!

Liebe Grüße

Regina

„Die Wächter von Magow“, Folge 9

Wer ist der Verräter in der Zentrale? Seit Monaten arbeitet er für die Gegenseite und schreckt selbst vor Mord nicht zurück. Nach der tödlichen Ghul-Attacke gibt es endlich eine Spur.
Leider führt sie zu einem Mitglied der Putztruppe.
Können sie seine Unschuld beweisen? Und das, obwohl es handfeste Beweise gibt?

Außerdem: Eine Hausdurchsuchung geht schief. Sehr schief. Wie entkommt man einem Rudel absolut unbesiegbarer Höllenhunde?

Enthält: Brutale Bestien und fürchterlichen Verrat!

Hier geht’s zu Folge 9!

„Die Wächter von Magow“, Folge 7

Nach dem katastrophalen Ende des Familienausflugs wissen Sofie und ihre Freunde nicht weiter. Schmerzerfüllt ziehen die einzelnen Mitglieder sich zurück. Die Putztruppe droht, zu zerbrechen.
Können ein verschwundenes Teammitglied und eine Seeschlangenplage sie wieder zusammenführen? Welche Geheimnisse warten in Sofies altem Familiensitz? Und sind ihre Feinde näher, als sie denken?

Enthält: gruselige Gemäuer, schreckliche Schlangen und einen fürchterlichen Verlust.

Hier geht’s zu Folge 7!

„Die Wächter von Magow“, Folge 6

Das Mid-Season-Finale ist da!

Endlich hat Sofie die Spur ihrer verschollenen Mutter gefunden. Sie verfolgt sie zusammen mit Nat, Vivi, Isa und Jean, der den Ausflug schnell bereut. Die Fahrt ist lang und Isas Vorrat an Flachwitzen unendlich. Als sie mitten in Brandenburg von Harpyien angegriffen werden, wird klar, dass etwas nicht stimmt. Was ist damals geschehen, als Sofies Mutter ihren Tod vortäuschte? Wo verbirgt sie sich? Und warum?

Enthält: einen Familienausflug, französische Minotauren und das tödlichste Geheimnis von ganz Magow.

https://lnk.to/Magow6_FatalerFamilienausflugWE

„Der Froschprinz und der Bettelknabe“

Märchenhafte Novellette

Ich hätte da einen kleinen Romantik-Snack für zwischendurch, gut gewürzt mit Märchen und einer Prise Humor.

»Komm bloß nicht näher«, sagte Ove. »Ich bin mit dem heiligen Dreizack der … der Macht bewaffnet.«

Die Kröte schaute verächtlich. »Das ist eine Mistgabel, du Simpel.«

Verdammt! Ove machte einen Schritt rückwärts. »Na und? Reicht doch, um dich aufzuspießen.«

Die Kröte seufzte. »Verstell dich nicht. Ich weiß, warum du hier bist, und immerhin bist du recht hübsch. Tu es.«

»Tu was?« Wollte das Vieh aufgespießt werden?

»Was schon?« Die Glubschaugen verdrehten sich. »Küss mich.«

»Was?!« Ove machte noch einen Schritt rückwärts. »Ich küss doch keine Kröten.«

Ove bricht in den verfluchten Wald auf, um eine Heldentat zu vollbringen. Und, um nicht zu verhungern. Idealerweise beides.

Unterwegs begegnet er unheimlichen Krähen, Nachtmahren und einer Kröte, die behauptet, ein wunderschöner Prinz zu sein. Ove mag wunderschöne Prinzen. Kann er dem Tier trauen oder wird es ihn ins Verderben reißen?

Das ist die große Frage, nicht wahr? Die Story gibt es in allen E-Book-Stores, unter anderem bei:

Thalia

Amazon

Orell Füßli

Weltbild

Bücher.de

Hugendubel

„Die Wächter von Magow“, Folge 5

Endlich, die Folge, auf die anscheinend alle gewartet haben: Jeans Folge. Guest starring: Jeans Mutter.

Jean zerrte an seinem Kragen und fluchte stumm. Die Aufzugtüren öffneten sich. Vor ihnen erstreckte sich der große Saal, links und rechts ragten die Logen wie Umzugskartons aus den mit Holz verkleideten Wänden. Es gab eine Loge nur für Rollstuhlfahrer, aber diese Tickets waren ausverkauft gewesen. Also mussten sie sich durch die Menge quälen.

»Es riecht wie früher«, sagte Maman. Hier hatte sie getanzt. Hier hatte sie ihren ersten Auftritt gehabt, vor der Katastrophe. Ihr Gesicht entspannte sich ein wenig, als sie sich zu ihm umdrehte. »Riechst du das auch, Jean?«

Jean roch verbrauchte Luft und sah zu viele Menschen. Menschen, die störten. Er würde wieder hundert von diesen Trotteln höflich bitten müssen, aus dem Weg zu gehen, weil Maman ihm verboten hatte, denen einfach den Rollstuhl in die Hacken zu jagen.

»Riecht super«, sagte er.

»Es ist die Atmosphäre vorher. Die spürt man bis hier. Hinter der Bühne machen sie sich gerade bereit.«

Sie wandte den Kopf zum Vorhang, der unter ihnen lag, hoch und geschlossen. Ihre Stimme wurde weich und er wusste wieder, warum er sich den Mist jeden Monat antat.

»Würden Sie bitte Platz machen?«, knurrte er dem ersten Trottel zu, der im Weg war.

Der Trottel, ein alter weißer Zausel, runzelte erst die Brauen und hüpfte dann aus dem Weg.

»Tut mir leid«, krächzte er. »War keine Absicht.«

»Schon gut.« Maman nickte ihm zu. Hier war sie viel netter als sonst. Gestern hatte Jean den Salat mit Sonnenblumenöl statt Rapsöl angerichtet und sie hatte sich den ganzen Abend darüber beschwert.

»He, Sie!«, raunzte Jean der nächsten Im-Weg-Steherin zu. »Zur Seite oder …« Er räusperte sich. »Würden Sie bitte Platz machen?«

Die Dame durchbohrte ihn mit ihrem Blick und hob eine blonde Augenbraue.

»Ich bin gerade erst angekommen«, trillerte sie. »So viel Zeit muss doch …«

Die Lichter erstarben.

Was? Jean fuhr herum und sah … nichts. Schwärze senkte sich über den Saal. Jemand schrie. Kühler Wind strich über seinen Nacken.

»Licht an!«, brüllte jemand und Jean wusste, dass Maman die Augen rollte. Er hatte bereits sein Schwert in der Hand. Wenn einer von diesen Trotteln in Panik geraten würde, würde er ihn aus dem Weg treten.

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„Die Wächter von Magow“, Folge 4

Folge 4 ist frisch erschienen, überall, wo es E-Books gibt! Also hier!

Diemal gibt es einen exklusiven Einblick in die Admin-Zentrale von Magow … und in Vivis Seelenleben:

»Ich bin bereit«, log Vivi. »I-ich kann euch hören und habe alles auf dem Bildschirm.« Sie atmete tief ein und versuchte, nicht zu kotzen. »Viel Erfolg.«

»Danke, Babe«, sagte Isa und beugte sich zu Nats Brustkamera herunter. Ihr lachendes Gesicht erschien auf Vivis Bildschirm. Sie zwinkerte. »Mach dir keine Sorgen, wir packen das. In drei Minuten ist alles vorbei.«

Aber Vivi machte sich immer Sorgen. Immer. Seit der furchtbaren Werwolf-Sache im letzten Monat war es allerdings noch schlimmer geworden. Seit sie selbst die Gefahr erlebt hatte, in der ihre Freunde ständig schwebten. Seit sie beinahe von Werwölfen zerfleischt worden wäre.

Ihre Finger an der Maus zitterten so stark, dass der Cursor einen panischen Tanz über den Bildschirm hinlegte. Über die drei Bilder der Brustkameras von Nat, Jean und Sofie. Isa trug keine, weil die Kamera bei der Verwandlung Schaden nehmen würde.

Die Bildqualität war gut, selbst bei Nacht. Ihre Freunde standen vor einer niedrigen Lagerhalle in Steglitz, die vom gelblichen Licht mehrerer Straßenlaternen erhellt wurde. Der Parkplatz darum war menschenleer, und Vivi hörte förmlich den Wind heulen. Was sie tatsächlich hörte, waren die Knistergeräusche zu ihrer Linken.

Gantar saß dort, entspannt zurückgelehnt und vertilgte den Inhalt einer Tüte Erdnussflips. Seine Augen huschten über den Bildschirm, auf dem sein Team sich ebenfalls fertig machte. Dort sah er die Lagerhalle aus einem anderen Blickwinkel als Vivi. Liliflora hatte ihre grünen Haare zu einem Zopf gebunden, der ihr bis zur Hüfte reichte.

Hinter Gantar erstreckte sich eine ganze Reihe Schreibtische, und an jedem saß ein Administrator und starrte auf den Bildschirm. Sie waren zu siebt in diesem Raum und man roch es. Er war zu klein, um so viele magische Wesen zu beherbergen. Vor allem, wenn eins davon eine Stinkmorchel war, wie Jorinde, drei Sitze weiter. Ihr modriger Geruch waberte über den abgelatschten Teppichboden, und Vivi war froh, ganz am Ende der Reihe zu sitzen. Auch, weil sie so eine ganze Wand hatte, die sie mit Plakaten verzieren konnte. Und mit Fotos von ihr und Isa. Sehnsüchtig schaute sie auf ein ganz altes, noch aus der Schulzeit. Sie beide mit Eistüten in den Händen und einem Lachen im Gesicht. Okay, Isa lachte. Vivi lächelte verkniffen zwischen ihren Haarsträhnen hervor und schaute, als wollte sie flüchten. Sie wirkten wie komplette Gegensätze. Isas Selbstsicherheit, ihre Zurückhaltung. Isas helle Haut, ihre dunkle. Isas Werwolffell und ihre Meerjungfrauenschuppen, wenn sie sich verwandelten. Total verschieden.

Und trotzdem glücklich.

Sie seufzte leise. Wie viel einfacher es damals gewesen war, als Isa noch nicht ständig in Lebensgefahr geschwebt hatte.

Sie schob das Mundstück ihres Headsets hoch und wisperte nach links: »Alles gut bei euch?«

Gantar nickte, ohne die Augen vom Bildschirm zu lassen. Kratzte sich an den länglichen Ohren und fluchte stumm. Ihre Headsets waren günstige Massenware. Nicht gemacht für Elfenohren und man schwitzte wie verrückt darunter. Vivi schwitzte wie verrückt, am ganzen Körper.

»M-mein Team ist auch in Position.« Sie versagte dabei, die Panik aus ihrer Stimme herauszuhalten. Das merkte sie, als Gantar sich zu ihr umdrehte.

»So schlimm, hm?« Sein rundes Gesicht verzog sich mitleidsvoll. Er versuchte ein Lächeln und sah mehr aus wie ein Barock-Engel als ein Elf, trotz seiner Kampfstiefel und der Tattoos, die unter seinem schwarzen Shirt hervorschauten. »He, mach dir keinen Kopf. Freu dich doch, dass deine Leute mal wieder Action sehen. Die haben einen Monat lang Tatorte geputzt.«

»Und das, obwohl sie Magow vor einer Werwolf-Attacke gerettet haben.« Vivis Herz stolperte, als sie das sagte. Sie atmete tief ein. »Ich glaube, das liegt nicht mehr an Onkel Lars. Das geht höher.«

»General Stein, meinst du?« Gantar lachte meckernd. »Kann sein. Der ist immer noch sauer, weil sie seinen kostbaren Bonsai zerstört hat.«

»Sofie hat ihm einen neuen geschenkt.«

»Ja, für 12,99 von Lidl.«

»Es ist ja nicht so, als wäre unser Sold besonders hoch.« Vivi sah auf den Bildschirm. Alles unverändert. Ihr Blick huschte auf den zweiten Bildschirm, auf dem sie das Wächter-Intranet und mehrere Suchmaschinen geöffnet hatte. Man wusste ja nie. Sie atmete aus. Umklammerte das Mikro, damit ihr Team sie ganz sicher nicht hörte. »Um ehrlich zu sein, habe ich gehofft, dass sie nicht so schnell wieder an einem Einsatz teilnehmen dürfen.«

Gantar lachte wieder. Wie konnte er so entspannt sein? »Das ist klar. Weiß deine Liebste davon?«

»Nein«, murmelte Vivi. »Wie schaffst d-du es, so ruhig zu bleiben?«

»Das ist der Unterschied zwischen uns.« Gantar zerknüllte die Flipstüte und umfasste ebenfalls sein Mikro. »Dein Team sind deine besten Freunde. Mein Team besteht aus einer Horde Großkotze, die mich dauernd Nerd nennen. Wenn Liliflora und Nikolas bei diesem Einsatz den Arsch versohlt kriegen, lache ich nur.«

Trotzdem machte er einen guten Job. Einen besseren als sie, vermutlich. »Furkan hat dich noch nie Nerd genannt.«

»Ja, weil der nie redet. Ich wette, der denkt es.« Gantar schnaubte. »He, sie haben ja auch recht. Mir geht’s ums Prinzip. Wir machen einen wichtigen Job und sie könnten uns verdammt noch mal mit Respekt behandeln.«

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„Die Wächter von Magow“, Folge 3

Folge 3 ist frisch erschienen, überall, wo es E-Books gibt! Also hier: https://lnk.to/magow3_bunkerkollerWE

Diesmal hat Isa, äh, überhaupt keine Probleme und nichts passiert. Ähem. Kostprobe gefällig?

Es war ein perfekter Nachmittag und nichts konnte ihn ruinieren. Alles war absolut wunderbar. Zumindest, solange Isa nicht auf den Kalender schaute, was sie klugerweise nicht tat.

Die Sonne schien durch die hohen Fenster der Küche, malte warme Muster auf den Fliesenboden und verwandelte Vivis Haare in pures Gold. Die süßeste Frau der Welt saß am Küchentisch, hatte die Beine angezogen und spielte hochkonzentriert irgendein Handyspiel, bei dem man Küchentücher zu Origami falten musste. Sie war süchtig danach und spätestens in einer Stunde würde sie Weltmeisterin darin sein. Schließlich war sie auch die klügste Frau der Welt. Die Plings und Plongs und der minimalistische japanische Jazz des Spiels erfüllten die Küche.

Isa beugte sich zum Herd hinunter und spähte durch die Scheibe. Wärme streichelte ihr Gesicht.

»Perfekt«, murmelte sie. Die Zimtschnecken lagen auf dem Blech, als hätten sie sich eingerollt und würden schlummern. Ihr süßer Duft nach Hefeteig, Zimt, Zucker und Erdnüssen kitzelte ihre Nase. Hitze schlug Isa entgegen, sobald sie die Klappe öffnete.

»Hallo, meine Süßen.« Sie lächelte die Schnecken liebevoll an. Sie begrüßten sie ihrerseits mit einem »Bitte probier uns, liebe Isa.« Zumindest redete sie sich das ein, als sie die erste zerrupfte. Sie verbrannte sich die Fingerspitzen, aber das war egal. Köstlicher Dampf stieg auf.

Sie seufzte leise. Alles war absolut perfekt.

»Wann musst du morgen los?«, fragte Vivi durch einen Hagel von Plings und Plongs. »Schon mittags?«

Isa stockte. Dann atmete sie den süßen Duft der Schnecke tief ein und bewunderte, wie die geschmolzene Zimtzuckermischung Fäden zog. Gut, dass Zucker vegan war. Und Bier auch.

»Glaub schon.« Sie zuckte mit den Achseln und überlegte, wie sie das Thema wechseln konnte. »Willst du eine Zimtschnecke?«

»Gern.« Vivi lächelte. Das schönste Lächeln von allen. Das, bei dem sich beide Mundwinkel kräuselten wie … winzige Zimtschnecken zum Beispiel.

Isa grinste sie an. »Hol sie dir.« Sie winkte mit einer Schnecke und wackelte mit den Augenbrauen.

Vivi kicherte und schüttelte den Kopf.

»Komm schon.«

»Was hast du vor?«, fragte Vivi und tat so, als wollte sie sich hinter dem Tisch verstecken.

»Ich will, dass meine Freundin meine Zimtschnecke probiert.«

»Klingt pervers«, sagte Nat und stolperte zum Kühlschrank. Wo kam der jetzt her?