Neuerscheinungchen: „Schneestürmchen und Glühweinwürmchen“

Es gibt was Neues! Schon im Sommer hat die fabelhafte Jona Dreyer mich eingeladen, an ihrer Weihnachtsanthologie teilzunehmen. Und ich hatte direkt eine Idee, was dazu führte, dass ich bei brütender Hitze über eine Weihnachtsfeier schrieb, die aus dem Ruder läuft. Ich habe mich mit brutalem Extrem-Weihnachts-Playlist-Hören gerettet. Die Story ist eine beknackte Romantikkomödie im Stil von „Diagnose: Depp“ geworden. Also hoffentlich das, was meine Leser wollen. 🙂 Die anderen vier Geschichten in der Anthologie sind natürlich noch viel niedlicher, romantischer und zuckersüßer! Und die anderen Autorinnen (Achtung, Trommelwirbel) sind: Tharah Meester, Sara Pearson, Luzie Engels und natürlich Jona Dreyer!
Das E-Book kann man schon auf Amazon vorbestellen. Am 23. November erscheint es dann. Selbstverständlich gibt es auch ein Taschenbuch und wer auf der BuchBerlin ist, kann es sogar von fast allen Beteiligten signieren lassen. Die Jona hat nämlich den Stand schräg gegenüber von unserem. 🙂

Kleine Leseprobe meiner Story „Rudolf, das unfähige Rentier“
»Scheiß-Kostüm!«, knurrt Balduin und zerrt an seinem roten Mantel herum. »Erzähl mir mal, wie ich damit Sandra aus der Personalabteilung rumkriegen soll.«
»Erzähl mir mal, wie du sie überhaupt rumkriegen wolltest«, sage ich. »Sandra kann dich nicht leiden.«
Im Spiegel der Herrentoilette rücke ich mein Rentiergeweih zurecht, so dass es einen Winkel von exakt 167 Grad hat. Ich habe überprüft, welcher Winkel mich am verwegensten aussehen lässt und das Ergebnis war eindeutig. Leider sehe ich von vornherein nicht besonders verwegen aus, aber, na ja: Ich bin Buchhalter.
»Ach, die tut nur so.« Balduin winkt ab. »Was verstehst du denn von Frauen?«
»Nicht viel«, gebe ich zu. »Aber wenn sie auf dem Sommerfest »versehentlich« ihren Drink auf deine Hose schütten, wollen sie dich los werden.«
»Oder sie wollen dich ohne Hose sehen.«
Ich schaue ihn bedauernd an. Balduin verschränkt die Arme vor seinem ausladenden Weihnachtsbauch. Den weißen Bart hat er sich auf die Stirn geschoben wie ein schlechtes Toupet. Beinahe kann ich mir vorstellen, wie er aussah, als er noch Haare hatte.
»Das war auf dem Sommerfest«, sagt er. »Jetzt ist die Weihnachtsfeier.«
»Und was hat sich deiner Meinung nach in den vergangenen sechs Monaten verändert?«
»Ich …« Balduin schnaubt verächtlich. »Du sei mal ganz ruhig. Ich trau mich wenigstens, meinen Schwarm anzusprechen. Im Gegensatz zu dir, du feiges Rentier.«
»Paarhufer sind Fluchttiere«, murmele ich und sehe zu Boden. Meine rote Nase löst sich und plumpst herunter. »Und es ist schwerer als bei dir … Ich weiß doch nicht mal, ob er auf Männer steht.«
»Kleiner Tipp vom Weihnachtsmann: Das findest du nicht heraus, wenn du nicht fragst.« Balduin wackelt mit den Augenbrauen.
»Mja.« Ich seufze. Dann straffe ich mich, balle die Fäuste und schaue ihm fest in die Augen. »Ich hab’s dir noch nicht gesagt, aber heute traue ich mich. Heute werde ich ihm … Heute sage ich Nick, dass … Also zumindest will ich ihn fragen, ob wir mal was trinken gehen.«
»Was, echt? Ich dachte, du trinkst nicht.«
»Nur selten.« Ich räuspere mich. »Ich schätze den Kontrollverlust nicht. Und außerdem muss ich deinen besoffenen Arsch dauernd nach Hause fahren, also kann ich nie …«
Frau Grobenolmer, die Personalchefin, steckt den Kopf in die Herrentoilette.
»He, Weihnachtsmann! Rudolf! Bereit, Frohsinn zu verbreiten, ihr Eumel?«
Die hat eindeutig schon vom Weihnachtspunsch schnabuliert. Ihre Nase ist röter als meine. Also meine falsche.
»Immer!, grunzt Balduin. »Oder, Rudi?«
»Rudolf.« Ich hasse Verniedlichungen. Nach 5 Jahren Freundschaft sollte Balduin das eigentlich kapiert haben. Hat er aber nicht.

Zu Josh: Das Buch hat eindeutig die sich am langsamsten entwickelnde Romanze, die ich seit meinen Anfängen geschrieben habe. Und damals habe ich mich einfach nicht getraut, so früh mit Romantik (und Erotik) loszulegen. Also warum habe ich so viel Spaß? Liegt es daran, dass ich die Charaktere so sehr mag? Sollte ich die mögen? Oder sollte ich ihnen lieber furchtbare Dinge antun? Aber das kann ich gerade nicht und ich mag diese langsame, alberne Schnulze. <3

Und ich habe das Bloggen sträflich vernachlässigt … 🙁 Inzwischen bin ich schon 10.000 Wörter weiter als beim letzten Post.

Wordcount heute: 2.774 Wörter (bisher)
Wordcount „Josh“ insgesamt: 34.309 Wörter

Lieblingsstelle:
Lucien seufzte. »Josh. Mach dir keinen Kopf. Das wird alles. Wirst sehen, in einem halben Jahr oder so denkst du an die ganzen Sorgen zurück und lachst dich tot.«
»Meinst du?«
»Na klar. Dann hast du eine total liebe Freundin und schaust dir Kunstunis in ganz Europa an und … Was immer du noch machst. Du schaffst das.«
»Danke.« Joshs Stimme klang so rau, dass Lucien seine Arme ausbreitete und ihn angrinste. Hatte eigentlich nur ein Scherz werden sollen, aber Josh warf sich hinein.
Er klammerte sich an Luciens nacktem Rücken fest, als würde nur dessen Körper ihn über Wasser halten. Ups. Vorsichtig schloss Lucien die Arme um Josh. Sehr vorsichtig. Er spürte die glatte, warme Haut und die Rippen und Muskeln und die Wirbelsäule und … Durfte er das? Sollte er irgendwie … klopfen oder reiben oder lieber gar nichts tun? Konnte Josh spüren, wie hart sein Herz gerade hämmerte? Konnte jemand sie im Dunkeln sehen? Das … war doch keine Falle, oder? Aber Josh würde doch nicht …
Hitze breitete sich in Luciens Körper aus.
Mist, dachte er. Das war ein Fehler.

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